15 Trends der Internen Kommunikation 2025. Eine kommentierte Zusammenfassung.
2025-02-25T13:37:40.973ZEnde 2024 und Anfang 2025 haben viele Player des Intranet-Marktes (Softwareanbieter, Agenturen und sonstige Dienstleister sowie Experten und Medien) ihre Sicht auf die interne Kommunikation im Jahr 2025 veröffentlicht.
2023 waren wir auch einer von vielen, diesmal haben wir uns entschieden, keine eigenen Trends 2025 zu verfassen, sondern die „fremden“ Trends auszuwerten (besonderer Dank geht an dieser Stelle an Perplexity & Co. :) ) und eine Art „Metaanalyse der Trends der internen Kommunikation 2025“ zu erstellen.
Und weil wir natürlich unsere Meinung haben, haben wir jeden Trend kommentiert :) Viel Spaß beim Lesen und sagen Sie uns bitte, was Sie davon halten.
Aber zunächst einmal: Was ist ein Trend?
Oxford Languages sagt, es sei eine „erkennbare Richtung einer Entwicklung; starke Tendenz“.
Unter der Prämisse haben wir die zusammengestellten Trends kommentiert. Ist das aus unserer Erfahrung aus unseren Kundengesprächen wirklich eine „erkennbare Entwicklung“ und somit ein echter Trend oder mehr ein „Wunschdenken“ der Autoren.
(Wir haben nicht zu jedem Trend eine eindeutige Meinung/Erfahrung und wollten uns nichts aus den Fingern saugen. Es wäre aber klasse, Ihre Meinung dazu zu hören).
1. KI-gestützte Kommunikation
KI wird eingesetzt, um Kommunikationsprozesse zu automatisieren, personalisierte Inhalte bereitzustellen und die Effizienz zu steigern. KI automatisiert Routineaufgaben und ermöglicht hyperpersonalisierte Mitarbeiterkommunikation. Sentiment-Analyse erfasst Stimmungen. KI unterstützt bei der Content-Erstellung und Analytics.
maidoq Kommentar: KI ist DIE Sau, die aktuell auch durch unsere „Interne Kommunikation-Dorf“ gejagt wird und viele Beratungshäuser verdienen daran extrem gutes Geld (Diesen Satz hat unser Neid mitgeschrieben :) ). Wenn wir jedoch die Anforderungen auswerten, die von unseren Kunden an ein Intranet gestellt werden, ist die KI noch seeeeehr am Anfang. Es ist zwar ein Trend, aber noch im Stadium eines Anfang September abgespielten Last Christmas-Songs.
2. Hyper-Personalisierung der Kommunikation
Durch den Einsatz von KI und Datenanalysen werden Inhalte individuell auf Mitarbeiter zugeschnitten, basierend auf deren Rolle, Interessen und Verhalten, um Relevanz und Engagement zu erhöhen. Verhaltens- und Engagement-Daten fließen in die Personalisierung ein.
maidoq Kommentar: Unzureichende Personalisierung der Inhalte ist ein Problem. „Ich krieg hier nichts mit“ und „Ich werde von Informationen erschlagen“ hört man ständig und oft von den gleichen Personen. Dennoch sehen wir das Thema noch als Wunschdenken, weil die Basis für die Hyper-Personalisierung der Einsatz von KI (Trend 1) sowie Analytics (Trend 11) ist, und bis dahin ist noch ein langer Weg.
3. Förderung von User-Generated Content (UGC)
Mitarbeiter werden ermutigt, eigene Inhalte zu erstellen und zu teilen, was die Authentizität stärkt und das Gemeinschaftsgefühl fördert.
maidoq Kommentar: Sätze, wie „Die sollen hier arbeiten und nicht im Intranet schreiben“ oder „Was ist, wenn hier ein Shitstorm entsteht“ kennt jede(r) Kommunikator:in. Die meisten neuen Intranets werden immer noch als sehr „top-down“ konzipiert. Daher eher Wunschdenken.
4. Frontline Worker und Mobile-First-Kommunikationsstrategien
Angesichts einer zunehmend mobilen Belegschaft werden Kommunikationsinhalte für mobile Endgeräte optimiert, um Flexibilität und Zugänglichkeit zu gewährleisten. Dies ist besonders wichtig für die Erreichbarkeit von Mitarbeitern ohne festen PC-Arbeitsplatz
maidoq Kommentar: Auch wenn wir vereinzelt immer noch hören, dass „die im Werk haben Aushänge“ oder „bei uns sind Handys verboten“ ist die Wichtigkeit alle Mitarbeiter:innen zu erreichen, in den meisten Unternehmen und Organisationen angekommen. Daher ganz eindeutig ein Trend.
5. Einsatz von Kurzform-Videoinhalten
Kurze Videos werden genutzt, um Informationen effektiv und ansprechend zu vermitteln, da sie eine hohe Informationsretention (95% verglichen mit 10% bei Text) und Engagement fördern.
maidoq Kommentar: Nach unserer Auswertung werden Videos in gerade mal 6% aller Intranets verwendet. Die meisten davon sind aber aufwendig produzierte Inhalte. Auch bieten die Intranet-Plattformen selten dedizierte Funktionen zur einfachen Veröffentlichung von Kurzvideos (verglichen mit Instagram & Co.). Daher eher Wuschdenken. Tools, wie Cofenster und PlayPlay wollen die Situation verbessern, sind aber in der internen Kommunikation gefühlt sehr am Anfang.
6. Stärkung der Führungskommunikation
Führungskräfte nutzen persönliche Kanäle wie Podcasts oder Blogs, um direkt und authentisch mit Mitarbeitern zu kommunizieren, Vertrauen aufzubauen und Transparenz zu fördern.
maidoq Kommentar: -
7. Förderung einer Speak-up-Kultur
Ein offenes Arbeitsumfeld wird gefördert, in dem Mitarbeiter ohne Angst vor negativen Konsequenzen Meinungen und Ideen teilen können.
maidoq Kommentar: S. User Generated Content.
8. Streamlining der Kommunikationskanäle
Reduzierung und Optimierung der genutzten Kommunikationskanäle, um Informationsüberflutung zu vermeiden und die Effektivität der Botschaften zu erhöhen.
maidoq Kommentar: -
9. Fokus auf Change Communication
Proaktive und transparente Kommunikation während Veränderungsprozessen, unterstützt durch aktives Engagement der Führungsebene, um Mitarbeiter einzubinden und den Wandel erfolgreich zu gestalten.
maidoq Kommentar: -
10. EX Super Team
HR, IT und Interne Kommunikation arbeiten als übergreifendes Team zusammen. Dies ermöglicht eine ganzheitliche Employee Experience Strategie.
maidoq Kommentar: Vielleicht hatten wir nur ganz tolle Kunden bis jetzt, aber in „unseren“ Projekten haben IK und HR immer gut zusammengespielt. Die IT bringt oft eine „Hidden Agenda“ mit (s. Trend 15. SharePoint), dennoch würden wir von einem eindeutigen Trend sprechen.
11. Nutzung von Datenanalysen zur Kommunikationsoptimierung
Einsatz von Analytics-Tools, um die Effektivität von Kommunikationsmaßnahmen zu messen und datenbasierte Entscheidungen zur kontinuierlichen Verbesserung zu treffen. KI-gestützte Analysetools liefern „actionable Insights“ zur Optimierung von Kampagnen und Content.
maidoq Kommentar: Nach unserer Analyse wird in ca. 60% aller Intranets die Nutzung immer noch nicht gemessen. Und dort, wo sie gemessen wird hören wir nicht selten „haha, wir haben das Intranet als Startseite, bei uns ist die Nutzung 100%“. Daher leider noch Wunschdenken. Wir arbeiten aber ganz intensiv daran!
12. ROI-basierte Entscheidungen bei Investitionen in interne Kommunikation
ROI wird eine immer wichtigere Rolle bei den Investitionen in die interne Kommunikation spielen. Die Messung und Nachweis des Return on Investment wird zunehmend als entscheidender Faktor betrachtet, besonders in Zeiten von Budgetkürzungen.
maidoq Kommentar: Abgeleitet von dem Klassiker: „Glaube keiner ROI-Berechnung, die Du nicht selbst gefälscht hast“. Unser Angebot zur Berechnung der ROI bei der Softwareauswahl war 2024 ein großer Renner. Aber ehrlicherweise hat die ROI-Berechnung die Entscheidungen nicht beschleunigt und sehr selten überhaupt beeinflusst. Der Grund dafür ist, dass die ROI-Berechnung sehr komplex ist und bei der internen Kommunikation bzw. einem Intranet kaum glaubwürdig darzustellen. Daher Wunschdenken. Leider. Aber wir arbeiten daran immer noch in maidoq Labs.
13. Omnichannel-Kommunikation
Botschaften werden gleichzeitig über verschiedene Kanäle (Intranet, Mobile, E-Mail, Collaboration Tools) verbreitet. Dies vereinfacht den Workflow und erreicht Mitarbeiter auch ohne Intranet-Zugang.
maidoq Kommentar: So wie die Notwendigkeit, die Frontline Worker:innen zu erreichen angekommen ist, so hat niemand mehr in der internen Kommunikation den Anspruch, dass das Intranet die einzige Kommunikationslösung ist. Die Mitarbeiter:innen müssen dort erreichen, wo sie sind – Teams, SharePoint, E-Mail, manchmal auch SMS. Aus unserer Sicht ein eindeutiger Trend.
14. Mental Health & Wellbeing
Mental Health und Wohlbefinden der Mitarbeiter werden 2025 zu einem Kernthema der internen Kommunikation. Unternehmen erkennen zunehmend die Bedeutung psychischer Gesundheit für die Mitarbeiterproduktivität und -zufriedenheit und integrieren umfassende Wellbeing-Strategien in ihre internen Kommunikationspläne.
maidoq Kommentar: Wir bei maidoq sind große Fans des Themas und hoffen, dass das Corporate Wellbeing „das nächste große Ding“ sein wird. Allerdings hoffen wir das seit inzwischen vier Jahren. In einigen wenigen deutschen Konzernen gibt es zwar inzwischen spannende Mental Health & Wellbeing-Programme, aber das Gro der Unternehmen und Organisationen ist noch sehr hintendran. Daher noch Wunschdenken. Dennoch werden wir bald unser Angebot um Wellbeing-Tools erweitern, weil uns das Thema eben so am Herzen liegt.
15. Microsoft 365 als technologische Basis
Der Anteil der Intranets, die mit Microsoft Viva, SharePoint, Engage und Teams aufgebaut werden, wird 2025 voraussichtlich steigen. Einerseits wird die Technologie kontinuierlich verbessert, anderseits setzen viele Unternehmen in den Zeiten der Budgetkürzungen auf Lösungen, die keine zusätzlichen Lizenzkosten verursachen, da SharePoint & Co im Rahmen der M365 in der Regel bereits lizenziert sind.
maidoq Kommentar: Leider wahr. Ein Trend. Und wir tun alles dafür, den umzukehren, weil wir nur seeeeehr selten gut funktionierende SharePoint-Intranets gesehen haben. Zudem es inzwischen wirklich viele Alternativen und Erweiterungen für jeden Anwendungsfall und jeden Geldbeutel gibt.
Fazit: Bitte keine FOMO, Sie müssen nicht jeden Trend mitnehmen. Mit einem soliden, gut gemachten Intranet, sind Sie immer noch weiter als 90% aller Wettbewerber :)